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Same but different

Erasmus Schüler- Austausch mit der Energetic Highschool Craiova (Rumänien) vom 19.-23. Mai 2025, mitfinanziert von der Europäischen Union.

Es war ein echtes Abenteuer und für viele auch der erste Flug. Mit zwölf aufgeregten SchülerInnen reisten wir am Sonntag, den 18.5.25 per Bus und Flugzeug in die Walachei. Das Thema Inklusion begleitete uns schon auf der Hinreise, da wir einen verletzten Schüler mitsamt seinem Gepäck im Rollstuhl durch die Sicherheitskontrollen und die großen Flughafenterminals transportierten.

Am Ankunftsabend fand direkt neben unserer Schule die Stimmauszählung der Stichwahl um das rumänische Präsidentenamt statt. Wir bezogen unsere Zimmer im Internat der Schule. Trillerpfeifen begleiteten uns durch die erste Nacht. Nach dem klaren Sieg des pro-europäische Kandidat Dan wurde uns klar, was Europa und somit auch der Erasmus-Austausch für unsere KollegInnen bedeutet.

Wir trafen am ersten Morgen auf offene, gut Englisch sprechende rumänische SchülerInnen der Energetic Highschool, die mit unseren 8. Und 9. Klässlern vom ersten Augenblick an guten Kontakt hatten. Die Austauschschule hatte ein vielfältiges Programm zum Thema problemorientiertes Denken, Solidarität und Inklusion vorbereitet. Bei einer Projektphase zum Thema Rassismus, Sexismus und Ausgrenzung Behinderter im Sport erstellten die SchülerInnen zusammen mit den rumänischen Austauschpartnern Plakate. Für viele unserer Schüler war das inhaltlich völliges Neuland.

Abends waren die Austauschpartner kaum voneinander zu trennen. Unterschiedliche Herkunft und Sprache spielten keine Rolle mehr. Nicht jedem von uns lag das Duschen in Etagenbädern, zumal es warmes Wasser nur drei Stunden pro Tag gab. Für unsere Jugendlichen eine ganz neue Erfahrung.

In der Schulmensa wurden wir mit drei frisch zubereiteten Mahlzeiten bestens versorgt. Die Mensa und die Toiletten teilten wir mit Internatskindern und zweihundert Dreijährigen, deren Kindergärten aktuell renoviert werden. Zwei Freiwillige bereiteten in der riesigen Schulküche für die ganze Gruppe Kässpätzle zu. Mit Händen und Füßen und einem Übersetzungsprogramm kommunizierten wir mit den rumänischen Köchinnen. Die AES-Lehrerinnen wären stolz gewesen!

Wir erlebten gemeinsam mit den Rumänen neben der Arbeit an den Erasmus + Themen ein abwechslungsreiches Programm voll von Natur und Kultur, besuchten einen Nationalpark, eine Tropfsteinhöhle und die malerische Altstadt von Craiova. Die orthodoxen Kirchen und das Kloster in den Bergen standen im krassen Gegensatz zur topmodernen Einkaufsmall und dem beeindruckenden Fußballstadion Craiovas, das mit dem neuen SC-Stadion locker mithalten kann.

Zum Thema Solidarität und Inklusion wurde theoretisch gearbeitet und nach praktischen Umsetzungsmöglichkeiten im Schulalltag gesucht. Jeder Ausflug mit Rollstuhl und Krücken erforderte Rücksichtnahme, denn ein Rollstuhl musste über Stock und Stein  geschoben werden und bei manchen Ausflügen steckte die Gruppe zugunsten ihres verletzten Klassenkameraden zurück. Beim Blindenfußball konnte jeder selbst erfahren, wie es sich anfühlt, gehandicapped zu sein.

Der Abschied fiel schwer und manche sind schon auf der Suche nach Flügen für die kommenden Ferien, um ihre neu gewonnenen Freunde wiederzutreffen. Wir freuen uns jetzt schon auf den Gegenbesuch im kommenden Jahr!

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